Modellbahn der Baugröße Z (1:220)
Ideen, Hilfestellung und Baubeschreibungen
Die folgenden Werkstattarbeiten sind Beschreibungen unserer
Vorgehensweise. Eine Haftung für Erfolge mit den folgenden Tipps
übernehmen wir natürlich nicht. Nach unseren Erfahrungen und
Fertigkeiten erzielten wir für uns akzeptable Ergebnisse, die
natürlich nicht auf jeden abbildbar sind. Aber vielleicht findet der
Eine oder Andere Modellbauer über unsere Tipps den Weg zu seiner
Lösung.
Falls der eine oder andere geneigte Leser Kommentare oder
Ergänzungen zu den Tipps parat hat, kann uns Diese gerne über das
Kontaktformular zukommen lassen.
BR101 heiß I
Zu unseren Schätzchen gehört auch das BR101er Duo "Bayer".
Verwundert stellten wir fest, das eine der beiden Loks deutlich
langsamer fährt, als die Andere (und anderen 101er mit 5-Pol Motor).
Der erste Gedanke war "verharzt". Also Gehäuse runter und überall
einmal gedreht und geölt. Der Probelauf ohne Gehäuse (siehe anderer
Problemfall unten) brachte keine Besserung. Vielleicht zu neu,
einfahren? Also Abspulen von ein paar Runden, keine Besserung. Nur
anfassen ging dann nicht mehr. Die Temperatur war einfach HEIß.
So recht war das Problem nicht auszumachen. Erst die abgebauten
Drehgestelle brachten mich auf die Spur. Eines war einfach fest und
drehte nur widerwillig. Nach einigem Suchen entdeckte ich an einer
Achse einen Fremdkörper. Da hat sich wohl etwas um die Achse
gewickelt. Also das Drehgestell zerlegt (den der Kupplung
gegenüberliegenden Clip nach unten drücken und vorsichtig aushaken).
Der Versuch mit der Pinzette die Fussel zu entfernen war etwas zäh.
Der "Fussel" sprang immer wieder zurück. Mit etwas mehr Nachdruck
war der den auch "gezogen" und entpuppte sich als feiner Draht.
Sapperlot, wo kommt der denn her? Ich habe so einen Kupferdraht
nicht in Benutzung, das Set war neu. Das "WOHER" stelle ich einmal
so in den Raum.
BR120 heiß
Eine weitere 5-Pol Lok aus unserem Fuhrpark ist die BR120. Auch die
fuhr vergleichsweise langsam und glänzte mit deutlich erhöhter
Temperatur. Nun, aus unserem Erfahrungsschatz (siehe oben)
gegriffen, fanden wir aber keinen Lösungsansatz.
Die Lager der Wellen sind bei diesem Modell als Kunststoffklammern
hergestellt. So wie im rechten Bild dargestellt drehten alle Wellen
und Räder prima. Ist jedoch die rechte Abdeckung aufgeschraubt, war
es deutlich zäher. Also wieder abgeschraubt und nachgesehen. Das
rechte Wellenlager war mit der Öffnung nach unten (falsch herum)
eingebaut. Die flache, offene Seite war in die Öffnung eingepresst
und der runde Teil drückte so gegen die darauf aufzuschraubende
Platte. Ergebnis, Welle fest. Der Motor hat aber feste geackert und
so die Lok noch bewegt. Also Welle raus, das Lager gedreht und
korrekt wieder eingebaut. Ein wenig Öl und rauf aufs Gleis.
BR221 heiß
Eine richtige Aufgabe erwartet uns bei unserer 221. Ebenfalls eine 5-Pol
Lok, als Vitrinenmodell bei eBay ersteigert. Auch hier hatten wir
das Symptom eines deutlichen Leistungsdefizits gegenüber anderen
5-Pol Maschinen. Auch war eine deutlich erhöhte Temperatur zu
Verzeichnen (5Minuten=Verbrennungsgefahr). Auch hatte die Lok
sporadisch Startschwierigkeiten.
Erst ein paar Richtungswechsel, oder ein Schubser an den Zahnrädern
überredeten sie zum Start. Auch war insgesamt der Motorlauf recht
rau, gar deutlich schlechter als bei einer 3-Pol Lok.
Die "üblichen Verdächtigen" waren schnell geprüft und schieden aus.
Alles war gangbar und leichtfüßig. Die Welle im Motor ließ sich
prima drehen, die Kontaktflächen für die Bürsten waren sauber. Doch
beim Drehen der Welle fiel mir eine kleine Unregelmäßigkeit auf. Ein
Spalt zwischen den Kontaktflächen war nicht so ausgeprägt, bzw. im
mittleren Teil gar nicht vorhanden. Als schnell die Kohlen entfernt
und noch einmal mit einem Zipfel Papiertuch nachgereinigt. Und
tatsächlich, 2 Kontaktflächen waren im Mittelteil verbunden (oberes
Bild, links neben der Reflektion. Leider etwas unscharf.). Das
untere Bild zeigt einen intakten Schlitz. Nun was tun. Eigentlich
wollte ich den Motor bei Märklin einsenden, aber meine Ungeduld ließ
das nicht zu. Der Schlitz war ja zu erahnen, also einfach selbst
Hand angelegt. Wenn ich den Motor anschließend auf dem Gewissen habe
... Ein Versuch ist es Wert. Mit einem spitzen Dorn
(Uhrmacherwerkzeug, dank an meine Frau) habe ich mehrfach leicht
entlang des Schlitzes gezogen. Und siehe da, der Schlitz öffnete
sich (Daher war leider kein neues Foto des Ursprungszustands mehr
möglich). Flugs die Kohlen wieder eingesetzt (Danke Ole, meine
dritte Hand) und ein kurzer Trockentest mit fliegender Verkabelung.
So klingt ein 5-Poler ...Die Lok nun zusammengesetzt und siehe da...